Ich habe den grottenmiesen Kritiken ja nicht glauben wollen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich ihnen auch nach den ersten 30 Minuten Film noch nicht geglaubt, beziehungsweise sah mich schon darin bestätigt, nicht auf sie gehört zu haben. Und dann habe ich weitergeschaut.
Aber der Reihe nach. FANTASTIC FOUR beginnt nämlich ziemlich charmant – auf der Seite der Nerds. Oder noch besser: In einer Welt, in der der Klassennerd so cool ist, dass er sich mit dem etwas bärbeißigen Schrottplatz-Grobian anfreundet. Das Genie Reed Richards und Ben Grimm, der später mal unter dem unfreiwilligen Künstlernamen “The Thing” bekannt sein wird. Diesen liebevollen Blick auf Hirn statt Muskeln behält sich der Film auch eine ganze zeit lang bei, er wird sogar zur treibenden Kraft für den ganzen Plot. Denn weil die Wissenschaftler eben nicht einsehen, dass sie nur die Technik entwickeln sollen, die andere schließlich heldenhaft einsetzen werden, entstehen überhaupt erst die titelgebenden Superhelden. Achja, und der grenzpeinliche Superbösewicht, aber das ist ein anderer Punkt.
Tja. Schade nur, dass Regisseur Josh Trank leider offenbar nur diesen hübschen Blickwinkel als einzige zündende Idee im Köcher hatte. Da ist es nur logisch, dass er sich so gar nicht von ihr trennen will und den ersten Akt des Films entsprechend in die Länge zieht. Denn danach, tja, kommt erst nicht mehr viel, ehe dann die fleisch- und metallgewordene Dialogblamage namens Dr. Doom über den Zuschauer hereinbricht. Selten einen Film gesehen, dessen letzte halbe Stunde so sehr nach “komm, mach irgendwie fertig, scheißegal” ausgesehen hat.
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